Facebook schlägt neue Richtung ein

Der Ursprung von Facebook liegt in der Idee, Menschen über ein Soziales Netzwerk miteinander in Verbindung zu bringen. Innerhalb der kommenden Monaten will Facebook den Kontakt von Usern untereinander wieder stärker fördern.

Facebook ändert sein Ziel

Facebook kehrt zu seinen Ursprüngen zurück

«I'm changing the goal I give our product teams from focusing on helping you find relevant content to helping you have more meaningful social interactions.»

 

Mark Zuckerberg verkündet heute in seinem Facebook-Post, dass Facebook seinen Algorithmus im News-Feed ändern wird.

 

So erwähnt er:

«The first changes you'll see will be in News Feed, where you can expect to see more from your friends, family and groups.»

 

Facebook möchte mit diesen Änderungen Menschen wieder stärker miteinander verknüpfen und deren Interaktionen untereinander fördern, sodass mehr Beiträge von Freunden oder Gruppen im Newsfeed erscheinen und weniger Beiträge von Firmen, Marken oder Medien. Bis die Änderungen über alle Facebook-Produkte umgesetzt wird, wird es Monate dauern. Als erstes werden sich die Änderungen aber im Newsfeed bemerkbar machen.

Dies scheint eine Reaktion von Facebook auf die vielen Entertainment-Beiträge zu sein. Mit diesen Beiträge wurde Facebook immer mehr zu einer Konsumations-Seite und driftete von der eigentlichen Idee immer mehr ab. Ein Beispiel sind die zahlreichen Posts mit «Markiere jemanden, der ...» oder Gewinnspiele, welche dem User keinen langfristigen Mehrwert bieten (Reactions baiting genannt).

 

Was diese Änderung für Fanseiten bedeutet

«... And the public content you see more will be held to the same standard -- it should encourage meaningful interactions between people.»

 

Mit «public content» meint Zuckerburg die Inhalte von Fanseiten.

 

Die neuen Voraussetzungen werden sich natürlich nicht für jede Seite gleich auswirken, führen aber dazu, dass sich Fanseiten-Betreiber mehr Gedanken zur Post-Strategie machen müssen. Verschiedene Faktoren wie zum Beispiel die Art des Contents oder wie die User mit dem Beitrag interagieren werden ausschlaggebend sein. Reine Produkte-Posts mit wenig Interaktionen werden wohl kaum mehr grosse Reichweiten erzielen. Hingegen werden Seitenbeiträge, die zur Diskussion anregen, weiterhin gut performen.

 

Doch was ist mit «Diskussion» gemeint?

Es wird also ausschlaggebend sein, wie die User mit den Posts interagieren. Viele definieren dies über Anzahl Kommentare, Reactions (Likes) oder Shares. Folgende Kennzahlen werden oft vernachlässigt, wenn es um die Relevanzbewertung von Posts geht. Diese werden unserer Meinung nach jedoch zukünftig umso wichtiger:

  • Video Views
  • Verweildauer
  • Klicks (z.B. auf einen Link)
  • Vergrösserung des Bildes
  • «Beitrag verbergen»

Marken stehen nun vor der Herausforderung, mehr Brainpower in ihre Posts zu stecken.

 

Was User tun können, um Fanseitenbeiträge oben im Newsfeed zu sehen

Interessiert sich ein User ganz stark für eine Seite und deren Beiträge, kann er sicherstellen, dass er auch in Zukunft keine Beiträge verpasst. So geht es: auf der gewünschten Seite neben dem «Gefällt mir»-Button auf «Abonnieren» klicken und bei «Als Erstes anzeigen» ein Häkchen setzt.

 

Das Statement von Facebook zur Änderung findet man im untenstehenden Video.

Fazit

Die bevorstehenden Änderungen hören sich für Fanseiten-Betreiber vorerst wahrscheinlich negativ an. Wir empfehlen jedoch, diese als Chance zu sehen. Die Devise ist klar, Qualität vor Quantität. Reichweite wird eine immer irrelevantere Kennzahl. Gefragt sind qualitativ hochstehende Beiträge, welche die User zu Interaktionen anregen. Beiträge sollen in Zukunft geteilt werden, weil ein User es als wichtig empfindet, dass seine Freunde es ebenfalls sehen und nicht, damit er an einem Gewinnspiel teilnehmen kann.